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 Die Glücksgaloschen

Die Glücksgaloschen

Zusammenfassung

Magische Galoschen, von Feen in Umlauf gebracht, erfüllen jeden Wunsch ihrer Träger. Verschiedene Kopenhagener Bürger, darunter ein Ratsherr, ein Nachtwächter, ein Krankenhauspraktikant, ein Schreiber und ein Student, erleben durch die Galoschen abenteuerliche, aber letztlich unbefriedigende Wunscherfüllungen, die sie in komische und missliche Lagen bringen. Das Märchen zeigt, dass unbedachte Wünsche selten zum wahren Glück führen, und oft erst die Rückkehr zur Realität, oder wie im letzten Fall das Eingreifen der Fee der Sorge, Erleichterung bringt.

Text

In einem Haus in Kopenhagen, nicht weit vom Königsneumarkt, hatte sich eine sehr große Gesellschaft versammelt. Der Gastgeber und seine Familie erwarteten zweifellos, im Gegenzug ebenfalls Einladungen zu erhalten. Die eine Hälfte der Gesellschaft saß bereits an den Spieltischen, die andere Hälfte schien auf das Ergebnis der Frage ihrer Gastgeberin zu warten: „Nun, wie wollen wir uns amüsieren?“
Es folgte ein Gespräch, das nach einer Weile sehr unterhaltsam wurde. Unter anderem kam man auf die Ereignisse des Mittelalters zu sprechen, von denen einige behaupteten, sie seien viel interessanter als unsere eigene Zeit. Justizrat Knapp verteidigte diese Meinung so eifrig, dass die Dame des Hauses sich ihm sofort anschloss, und beide wetterten gegen Oersteds Aufsätze über alte und neue Zeiten, in denen unserer eigenen Zeit der Vorzug gegeben wird. Der Justizrat hielt die Zeiten des dänischen Königs Hans für die edelsten und glücklichsten.
Das Gespräch über dieses Thema wurde nur für einen Augenblick durch die Ankunft einer Zeitung unterbrochen, die jedoch nicht viel Lesenswertes enthielt. Und während es noch andauert, wollen wir dem Vorzimmer einen Besuch abstatten, in dem Mäntel, Stöcke und Überschuhe sorgfältig abgelegt waren. Hier saßen zwei Mädchen, eine jung und die andere alt, als wären sie gekommen und warteten darauf, ihre Herrinnen nach Hause zu begleiten. Aber wenn man sie genauer betrachtete, konnte man leicht erkennen, dass sie keine gewöhnlichen Dienstmädchen waren. Ihre Gestalten waren zu anmutig, ihr Teint zu zart und der Schnitt ihrer Kleider viel zu elegant. Es waren zwei Feen. Die jüngere war nicht Frau Glück selbst, sondern